Abriss über die Geschichte der preussischen Helmadler
Jeder kennt wohl den einköpfigen Adler als stolzes Hoheitszeichen am Helm der preussischen Soldaten vor 1914. Wie allgemein bekannt gab es 5 Grundtypen an der Pickelhaube; den Linienadler, den Gardeadler, den Grenadieradler, den Dragoneradler und am metallenen Helm des Leib-Kürassier-Regiments Nr. 1, den friderizianischen Helmadler. In diesem Artikel möchte ich etwas auf die Herkunft und Bedeutung all dieser Helmadler eingehen, denn jeder von ihnen verweist mit seinen Attributen auf wichtige Abschnitte oder Ereignisse in der preussischen Geschichte.
Der Linienadler, der Gardeadler und der Dragoneradler (Bild 1 bis 3) tragen Insignien des Königreich Preussens und stehen damit für das Königtum Preussens (1701 - 1918). Alle 3 Adler führen in den Fängen das sogenannte Reichszepter, welches an der Spitze einen kleinen Adler trägt. Der Linienadler trägt dazu in seiner rechten Klaue außerdem noch den Reichsapfel, während der Garde- und der Dragoneradler das Zepter in ihrer linken Klaue führen und in der Rechten ein Schwert halten, welches das preussische Reichsschwert darstellt. In einigen alten Quellen des 19. Jahrhunderts wird zwar behauptet der Gardeadler stehe für die kur-brandenburgische Zeit, da er Schwert und Zepter führt, doch da das Zepter das Reichszepter mit dem Adler zeigt bezweifle ich dies. Besonders weil auch der Grenadieradler Schwert und Zepter führt, wobei letzterer aber wirklich die kur-brandenburgischen Attribute zeigt (siehe dazu später). Auch das das Schwert von Linien- und Gardeadler identisch aussieht ist für mich ein eindeutiger Hinweis darauf, dass es das gleiche Schwert sein soll.
Adler-Zepter, Reichsschwert und Reichsapfel (Bild 5 und 6) sind alles Insignien des preussischen Königs, die bei der preussischen Krönungszeremonie Anwendung fanden. Das Reichsschwert stammt zwar aus vorköniglicher Zeit, der Name »Reichsschwert« bezieht sich jedoch nur auf das preussische »KönigREICH«. Dieses Prunkschwert wurde 1540/41 in Königsberg für den Kurfürsten Albrecht von Preussen (1490 - 1568) geschmiedet und vom Goldschmied Jobst Freudner aus Ulm mit christlichen Motiven verziert. Als das Herzogtum Preussen im Jahr 1618, nach dem Tode des Herzogs Albrecht Friedrich, an Brandenburg fiel, ging das Schwert in den Besitz des Kurfürsten Johann Sigismund über. Den Namen »Reichsschwert« erhielt es erst mit der Krönung Friedrichs I. im Jahr 1701.
Ein weiterer Beleg, der für das Königreich Preussen steht, ist die königliche Chiffre »FR« auf der Brust des Linienadlers. Diese wurde 1701 vom ersten König von Preussen eingeführt und steht für »FRIDERICUS REX« (König Friedrich). Vom Linienadler gab es auch noch eine 2. Variante, ebenfalls mit einer königlichen Chiffre auf der Brust, und zwar mit »FWR« (Bild 4). Dieser sogenannte »Alte Grenadieradler« wurde bis 1889 allgemein von den Grenadier-Regimentern und bis zuletzt auch von einigen anderen Regimentern geführt, die bereits vor 1813 existierten und einen Adler am Helm trugen. Die königliche Chiffre »FWR« stand für »FRIDERICUS WILHELMUS REX« (König Friedrich-Wilhelm) und war eine Erinnerung an Friedrich-Wilhelm I. (1688 - 1740), der als Soldatenkönig bekannt wurde. Am Gardeadler sitzt an dieser repräsentativen Stelle der Gardestern mit dem Wahlspruch des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler »SUUM CUIQUE«, der ebenfalls erst 1701 eingeführt wurde (Bild 7).
Am 18. Januar 1701 setzte sich der damalige Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg (1657 - 1713) in Königsberg eigenhändig die Krone aufs Haupt und krönte sich damit zum König des neu gegründeten Königreich Preussens. Fortan nannte er sich Friedrich I. von Preussen. Das er für sein Königreich das bis dahin recht unscheinbare Herzogtum Preussen auswählte mag auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Wahl gewesen sein, denn bis dahin hatte das Kurfürstentum Brandenburg eigentlich eine viel bedeutendere Reputation inne. Im Heiligen Römischen Deutscher Nationen wurde das Amt des Kaisers nicht vererbt, sondern von den Kurfürsten, welche auch Reichsfürsten genannt wurden, auf Lebenszeit erwählt. Die Goldenen Bulle von 1356 regelte dazu die Reihenfolge der Kurfürsten mit ihren prestigeträchtigen Erzämtern. Mainz stellte den Erzkanzler für Deutschland, Trier den Erzkanzler für Burgund, Köln den Erzkanzler für Italien, Böhmen den Erzschenk, Pfalzgraf bei Rhein den Erztruchseß, Sachsen den Erzmarschall und Brandenburg den Erzkämmerer (Bild 8).
Als Erzkämmerer hatte der Kurfürst von Brandenburg das Reichszepter des Kaiserreiches zu tragen und ihm dieses bei der Krönungs-Zeremonie als Stab der Tugend zu überreichen. Zudem war der Erzkämmerer bei der Krönung für den Anzug des Kaisers verantwortlich und reichte ihm beim Krönungsmahl das Wasser und das Tuch zum Abtrocknen der Hände, damit diese bei Amtsantritt rein und unbefleckt waren. Es war also ein wichtiges Amt, weswegen Brandenburg eigentlich eher würdig gewesen wäre um zum Königreich aufzusteigen.
Die Wahl fiel jedoch auf das Herzogtum Preussen, da es in keinem Lehnsverhältnis zum Kaiser stand und der neue König dadurch eine gewisse Souveränität waren konnte. Diese Behauptung wird durch die eigenen Worte des Kurfürsten von 1699 unterstrichen »Wan ich die Königliche Dignitet auf meine Brandenburgische Lande nehmen will, so bin ich kein souveräner König sondern ein Lehn König und werde ich deshalb mit dem gantzen Reich zu thun haben, und bekommen, Wan ich aber wegen Preußen die Königliche Dignitet annehme, so bin ich Ein independanter König ...« (vgl. Anm. 6 - Via Regia, S. 21). Aus dem gleichen Grund führte S.M. König Friedrich I. auch die königliche Chiffre »FR« auf der Brust des Wappenadlers ein. Zuvor war es seit 1525 üblich die Chiffre »S« für Sigismund I. (1467 - 1548), den polnischen König und Lehnsherren Preussens, auf der Brust des Adlers zu führen, da dieser Preussen am 10.4.1525 mit der Belehnung zu Krakau die Herzogswürde verlieh. Doch Friedrich I. wollte auch hier die Souveränität des neuen Königreichs unterstreichen.
Der Grenadieradler weist hingegen wirklich auf die kur-brandenburgische Zeit und damit auf die lange Tradition der Grenadiere hin, denn er trägt das Kur-Zepter mit der Akanthusblüte an der Spitze und das Kur-Schwert. Auffällig ist auch das der Grenadieradler kein »FR« auf der Brust trägt, ebenfalls ein Hinweis auf die vorkönigliche Zeit Preussens (vgl. Bild 1 und Bild 9). Das Kur-Schwert (Bild 10) stammt noch von dem besonders für Ritter-Turniermeister berühmten Markgrafen Albrecht Achilles (1414 - 1486), dem 3. Sohn von Friedrich I. von Brandenburg. Es wurde von Papst Pius II. in Auftrag gegeben und 1460 auf dem Kongress in Mantua feierlich an den Markgrafen übergeben. Der Vollständigkeit halber sei hier noch der Kurfürstenhut erwähnt, der neben dem Kur-Zepter und dem Kur-Schwert natürlich ebenfalls zu den kur-brandenburgischen Insignien gehörte.
Die Grenadiere gibt es seit dem Mittelalter und sie galten als eine Eliteeinheit. Das älteste Regiment Preussens war das Grenadier-Regiment »Kronprinz« (1. Ostpreussisches) Nr. 1, welches im Jahr 1619 formiert wurde, also noch zu kur-brandenburgischen Zeiten. Bis zu einer AKO vom 28.08.1889 trugen die Garde-Grenadiere den »GARDEADLER OHNE STERN« am Helm, womit im Allgemeinen der Grenadieradler gemeint war. Der Grenadieradler M1842 soll sich zusätzlich zu seinen Attributen auch noch in seinen Abmaßen vom Gardeadler unterscheiden und etwas kleiner als dieser sein. In der Zeitschrift »Archiv für Waffen- und Uniformkunde, Heft-Nr. 2/3 von 1918« habe ich dazu ein altes Foto gefunden, auf dem ein M1842 Garde- und Grenadieradler nebeneinander liegen (Bild 11). Auf diesem Vergleichsfoto scheint der letzt genannte tatsächlich etwas kleiner zu sein. Als ich die beiden Adler dann aber digital übereinander gelegt habe war ich überrascht wie deutlich dieser Größenunterschied tatsächlich ausfiel. Auch Messungen anderer M1842 Adler bestätigen diesen Größenunterschied: Der Gardeadler M1842 maß in der Höhe ca. 14,0 cm und der Grenadieradler M1842 nur ca. 13,0 cm. Mit der Einführung des M1860 war der Größenunterschied allerdings schon nicht mehr gegeben, zumindest weisen die Messungen meiner M1860 Helmadler keine Größenunterschiede mehr auf.
Als Amts- und Würdezeichen hatte das Kur-Zepter mit dem brandenburgischen Wappen bis zur Erlangung der Königswürde stets einen hervorragenden Platz in der Familiengeschichte der Hohenzollern eingenommen und musste erst 1701 dem schwarzen Königsadler von Preussen weichen. Am 8. Juli 1411 ernannte König Sigismund von Luxemburg (1368 - 1437) den Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg (1371 - 1440) zum Verweser der Mark Brandenburg. Am 30. April 1415 folgte seine Ernennung zum Kurfürsten von Brandenburg und fortan nannte er sich Friedrich I. von Brandenburg. Seit diesem Ereignis sieht man auf den Siegeln der Hohenzollern den Titel »ARCHICAMERARIUS« (Erzkämmerer). In den Siegeln seines Sohnes Friedrich II. »des Eisernen« von Brandenburg (1413 - 1472) sieht man 1466 zudem zum ersten Mal das Kur-Zepter, als Zeichen der Erzkämmererwürde.
Interessante Nebeninformation:
Gemäß den Regeln der Heraldik wird das Schwert bei den Wappentieren immer auf der rechten Seite getragen, weshalb das Zepter links geführt wurde. So zu sehen am preussischen Garde-, Grenadier- und Dragoneradler. Interessanterweise wird beides im Brandenburger Wappen jedoch umgegehrt geführt; das Schwert in der linken Klaue und das Zepter in der Rechten (vgl. Bilder 14 - 16). Ein Umstand der auf eine falsche Anordnung des Ministers des königlichen Hauses aus den Jahren 1804 - 1824 zurückzuführen ist.
Zum Dragoneradler konnte ich leider nicht viel herausfinden. Nur das er eine Mischung aus Gardeadler und Linienadler ist. Sie erhielten diesen besonderen Helmadler als Erinnerung daran, dass die Dragoner ursprünglich eine berittene Infanterie-Einheit waren und sowohl zu Pferd als auch zu Fuss fochten. Da er wie der Grenadieradler keine königliche Chiffre »FR« auf der Brust trägt könnte man auch bei ihm auf die Idee kommen er solle eine vorkönigliche Darstellung zeigen. Das Zepter zeigt aber klar das Reichszepter mit dem Adler an der Spitze, was für eine Darstellung des Königreichs Preussen spricht. Wenn die Attribute außerdem auf die Mark Brandenburg hinweisen sollten, dann würde die Auszeichnung des 1. brandenburgischen Dragoner-Regiments Nr. 2 von 1913, die S.M. Kaiser Wilhelm II. ihm aus Anlass seines 25. jährigen Thronjubiläums verlieh, keinen Sinn ergeben. Das Regiment durfte seit dem 16. Juni 1913 einen blauen Schild mit dem Zepter der Kurfürsten am Helmadler tragen, über dem der purpurrote Kurfürstenhut mit weißem Hermelinbesatz sitzt (Bild 12). Das Zepter mit dem war ein mit einem Kolben versehener Marschallstab. Der Kaiser betonte damit nochmal die lange Tradition des Regiments, welches noch aus kur-brandenburgischer Zeit stammte. Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg, der spätere König Friedrich I. von Preussen, hatte es am 24.4.1689 aus einer vom Markgrafen Georg-Friedrich von Ansbach (1539 - 1603) überlassenen Dragoner-Kompanie in einer Stärke von 8 Kompanien errichtet. Nach seinem 1. Chef führte es deshalb von 1689 - 1713 den Namen »Markgraf von Ansbach«. Das Tragen dieser Auszeichnung war dem Regiment aber leider nur für eine sehr kurz Zeit vergönnt, denn nach dem 1. Weltkrieg wurde die alte Armee aufgelöst und die Tradition endete
Als letzten Helmadler gab es noch den des Leib-Kürassier-Regiments »Großer Kurfürst« (Schlesisches) Nr. 1 (Bild 13), der einen friderizianischen Helmadler zeigt, wie er von Friedrich II. »des Großen« von Preussen (1712 - 1786) eingeführt wurde. Das Regiment war ursprünglich eigentlich ein Dragoner-Regiment, bzw. Leib-Dragoner-Regiment, doch im Jahr 1718 erhob Friedich-Wilhelm I. die 4 ältesten Dragoner-Regimenter zu Kürassier-Regimentern. Sein Sohn Friedrich der Große war es dann aber der mit dem Beginn seiner Regierungszeit im Jahr 1740 den friderizianischen Adler mit Schwert und Donnerkeilen in den Fängen und dem Wahlspruch »PRO GLORIA ET PATRIA« einführte, wie er auch auf der Leib-Standarte des Leib-Kürassier-Regiments »Großer Kurfürst« (Schlesisches) Nr. 1 zu sehen ist, und wie er am 01.07.1902 als Beweis königlicher Gnade auch zur Helmzier des Regiments bestimmt wurde. Friedrich der Grosse nahm unter den preussischen Königen seit jeher eine herausragende Rolle ein. Das Leib-Kürassier-Regiment »Großer Kurfürst« Nr. 1 konnte unter ihm besonders bei der Schlacht bei Freiberg (29.10.1762) glänzen, für die das Regiment allein 7 Orden »POUR LE MÉRITE« erhielt. Diesen Orden hatte Friedrich II. selbst erst 1740 für verdiente Offiziere gestiftet. Die Schlacht bei Freiberg war sowohl für das Regiment als auch für Preussen der letzte große Sieg, bevor der Siebenjährigen-Krieg endete.
Aufmerksamen Beobachtern werden sicher die verschiedenen Parierstangen an den Schwertern des Garde- und Dragoneradlers aufgefallen sein, obwohl diese doch beide das Reichsschwert darstellen sollen?! Dies läßt sich am Ehesten durch die allgemeinen Regeln der Heraldik erklären, wonach die Wappenadler entworfen wurden. Gemäß den Regeln der Heraldik sind verschiedene Darstellungen von Schwertern zulässig, sofern sie in der Blasonierung nicht näher beschrieben werden. Die vielen unterschiedliche Darstellungen an den Helmadlern können daher wohl der künstlerischen Freiheit der Gestalter zugeschrieben werden. Auch ein Vergleich verschiedener zeitgenössischer brandenburgischer Wappenadler zeigt das es diese künstlerische Freiheiten bei der Gestaltung gab. Alle 3 Wappen haben verschiedene Parierstangen, obwohl sie ja eigentlich alle gleich aussehen sollten und alle das Kur-Zepter und das Kur-Schwert zeigen (vgl. Bilder 14 - 16).
Selbes gilt im Übrigen auch für die Darstellungen der Parierstangen von Reichs- und Kur-Schwert an den Helmadlern. Für eine realistische Anlehnung des Designs ans Original sehen diese Schwerter sich nämlich viel zu ähnlich. Der Unterschied würde auf den ersten Blick wegen der gleich geformten Parierstangen garnicht auffallen.
Ein weiterer Grund kann aber auch die lange Geschichte Preussens sein, in dem die Wappen entworfen, wieder etwas verändert und neu gezeichnet wurden; oder auch die langen Zeiträume zwischen den jeweiligen Krönungszeremonien. Die Urheber der ersten Krönungszeremonie, der Wappenadler oder auch die ersten Verwalter des preussischen Krontresors verstarben mit den Jahren und die Nachfolger haben sich sicherlich nicht das ganze Wissen der Personen aneignen können. Selbst Heutzutage, mit dem Internet und den digitalen Suchfunktionen für so viele alte Bücher und Dokumente, können wir die Historie vor nicht einmal 100 Jahren nicht zweifelsfrei nachverfolgen. Nun stellen Sie sich die Situation ohne Internet vor?! Dies erklärt auch das vollkommene Durcheinander an den Helmadlern nach 1889, als den Garde-Grenadieren das Tragen des Gardesterns am Helm erlaubt wurde.
Vor 1889 waren die Darstellungen des Garde- und Grenadieradlers noch konstant. Es gab den »GARDEADLER MIT STERN« und den »GRENADIERADLER«. Mit einer AKO vom 28. August 1889 wurde den Garde-Grenadieren, welche bis dahin den einfachen Grenadieradler am Helm trugen, dann aber erlaubt einen Gardestern am Helm zu tragen. Mit dieser Änderung musste ebenfalls der Schriftzug des Vaterlandbandes verändert werden, damit das Wort »KÖNIG« beim Grenadieradler genau wie beim Gardeadler auch mit angebrachtem Gardestern lesbar sein würde. Wohl weil die Entstehung und Bedeutung der Helmadler damals schon nicht mehr jedem geläufig waren und der »GARDEADLER OHNE STERN« auch als »GRENADIERADLER« bekannt war, gab es nun Grenadier- und Garde-Grenadierhelme in allen möglichen Schwert/Zepter-Konstellationen (vgl. Bilder 17 - 19, ein Beispiel anhand von Helmadlern des Grenadier-Regiments zu Pferd Nr. 3). Es ließen sich nach 1889 Helme der Garde-Grenadiere in folgenden Varianten finden:
- Grenadieradler mit durch den Gardestern verdecktem Wort »KÖNIG« (wahrscheinlich nur aus der Übergangszeit),
- Gardeadler mit Gardestern,
- Gardeadler mit Grenadieradler-Zepter und Gardestern,
- Grenadieradler mit Gardeadler-Zepter und Gardestern.
- Grenadieradler
- Grenadieradler mit Gardeadler-Zepter,
- Gardeadler mit dem Wort »KÖNIG« auf der Brust des Adlers,
- Gardeadler mit dem Wort »KÖNIG« auf der Brust des Adlers und einem Grenadieradler-Zepter.
Unterschiedliche Darstellungen der Schwerter gab es zudem auch beim Dragoneradler, wie der Vergleich auf Bild 20 zeigt.
Es gab in in der langen Geschichte Preussens also verschiedene Gründe, die für die unterschiedlichen Darstellungen der Parierstangen an den Helmadlern verantwortlich sein könnten. Zu verschiedenen Zeiten geläufige, unterschiedliche Bezeichnungen ein und derselben Schwerter im preussischen Kron-Kabinett und ebenso unterschiedliche Angaben, welche Schwerter bei den Zeremonien zur Anwendung kamen, machen eine Erklärung nicht einfacher. Ich persönlich denke aber das die verschieden dargestellten Parierstangen an den Helmadlern der Garde, der Dragoner und der Grenadiere nach 1889 nur auf den persönlichen Geschmack der jeweiligen Wappenzeichner zurückzuführen sind und die Grenadieradler mit dargestelltem »Reichszepter« ein Fehler aus Unwissenheit waren, da in den Verordnungen stets »GARDEADLER OHNE STERN« geschrieben stand.
(von Sandy Michael Heinemann - 2024)
Historien-Kabinett.de
Quellenangabe:
- „Marschallstab und Kesselpauke“ von Karl v. Seeger (1941)
- „www.Berlingeschichte.de“
- „Des Soldatenfreundes Instructionsbuch“, L. Schneider (1980) - Nachdruck von 1875 (Infanterie) und 1872 (Kavallerie)
- „Statuten des königlich Preussischen Ordens vom Schwarzen Adler“, U. Liebpert (1701)
- „Geschichte des königlich preußischen Wappens“ von H. Grote (1861)
- „Heerwesen und Infanteriedienst der Königlich Preußischen Armee“ von A. von Witzleben (1869)
- „Die preussischen Infanteriehelme“ in der Zeitschrift „Archiv für Waffen- und Uniformkunde“ von F. Rascher - Heft-Nr. 2 von 3 (1918)
- „Die Krönung Ihrer Majestäten des Königs Wilhelm und der Königin Augusta von Preussen zu Königsberg am 18. October 1861“ von K. v. Decker (1873)
- „Kaiserbüchlein: Zur Erinnerung an Deutschlands Heldenkaiser Wilhelm I. und Friedrich III.“ von B. Rogge (1888)
- „Katechismus der Heraldik“ von Dr. E. Freiherr von Sacken (1862)
- „Zur Geschichte der Kron-Insignien“ in „Hohenzollern-Jahrbuch Band 17“ (1913)
- „Kur- und Ehrenschwerter“ in „Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Bilder und Begriffe“ vom Jan Thorbecke Verlag (2005)
- „Die brandenburgisch preussischen Fahnen und Standarten im Artilleriemuseum der Peter Pauls Festung zu St. Petersburg“, von Gustaf Lehmann in „Hohenzollern-Jahrbuch Band 6“ (1902)
- „Zweihundert Jahre der Geschichte eines preussischen Reiterregiments: Zur Feier des 200jährigen Bestehens des LKR Nr.1“ von L. Brock (1874)