Topics about collecting Pickelhauben and stuff related to imperial Germany

Pickelhaube - Änderungen während 1842-1856

23.10.1842:

Am 23. Oktober 1842 wurde die Einführung des Lederhelmes mit Spitze für die Fusstruppen (mit Ausnahme der Jäger) beschlossen. Der Helm wies folgende Merkmale auf:

  • Leder-Helm mit einer Höhe von ca. 34-38 cm. Die metallenen Anbauteilen waren aus Messing oder Neusilber. Bei der Garde waren die Beschläge aus Tomback. Der komplette Helm M42 wog rund 900-1000 g.
  • Die aufgesetzte Spitze war rund 13-14 cm hoch. Sie konnte bei den Helmen der Garde durch einen Haarbusch-Trichter ausgewechselt werden. Befestigt wurde diese auf einem Kreuzbeschlag (Kleeblatt), welcher durch 4 Schrauben, bei Offizieren 4 Sternkopf-Schrauben, auf dem Lederkorpus gehalten wurde.
  • Vorne hatte sie einen tief herunter gezogenen, eckigen Vorderschirm, der umlaufend mit einer metallenen Leiste verstärkt wurde.
  • Hinten war ein langer und geschweifter Nackenschirm befestigt.
  • Mittig an der Rückseite des Helmes wurde eine senkrecht verlaufende Helmschiene mit 2 Gewindestiften befestigt. Bei Mannschaftshelmen waren die Befestigungselemente von Außen sichtbar, bei Offiziershelmen war die Helmschiene meist glatt und die Gewindestifte waren von Innen an der Helmschiene angelötet.
  • Auf der Stirn war ein 12,5-13 cm hoher heraldischer Wappenadler mit einem „FR“ auf der Brust. Dieses stand für „Friedericus Rex“ und wurde zu Ehren des Soldaten-Königs Friedrich-Wilhelm I. getragen (mit Ausnahme der alten Regimenter 1-12, die einen ovalen Schild mit dem königlichen Schriftzug „FWR“ auf der Brust trugen). Garde-Regimenter trugen einen fliegenden Adler mit Gardestern auf der Brust.
  • Seitlich war je eine gewölbte Schuppenkette angebracht, die mit einer Rosette und einem Set von Schraube mit länglicher Ziermutter befestigt wurde. Die Ziermutter wurde gedreht und bei den Offizieren etwas aufwendiger Verziert. Auf der rechten Seite wurde unter der Schuppenkette eine lederne Kokarde von 70-75 mm Durchmesser getragen. Sie war schwarz lackiert und hatte für Mannschaften einen weiß aufgemalten Ring. Bei Offizieren war der Ring silbern.
Quelle: „Geschichte des Königlich Preussischen Sechsten Infanterie-Regiments von seiner Stiftung im Jahre 1773 bis zu Ende des Jahres 1856“ (1857), Seite 289

 

Quelle: „Allgemeine Militärzeitung“ - Band 17 (1842) - Nr. 114, vom 22.11.1842, Seite 905


Pickelhaube M1842 (Mit freundlicher Genehmigung von Tony Schnurr - Kaisersbunker.com)


22.2.1843:

Einführung der metallenen Pickelhaube für die Kürassiere:

 

  • Da die Kürassiere ein besonders Regiment waren, hat man den Helm hier besonders ausführlich getestet, weshalb die Einführung etwas später erfolgte.
Quelle: „Zeitschrift für Heereskunde“Nr. 175, Heft 3/1961, Seite 1 - „Die Bekleidung & Ausrüstung der preuß. Kürassiere von 1809-1918“, Teil 5 (von Georg Peschke)




05.04.1843:

Das Tragen der Haarbüsche zu Paraden wurde für Garde- und Leib-Regimenter befohlen:

  • Weiße Haarbüsche zierten die Helme sämtlicher Garde-Regimenter (außer Jäger und Schützen) und die der Grenadiere-Regimenter 1 bis 12.
  • Schwarze Haarbüsche wurden von den Jägern und Schützen (der Garde- und der Linien-Regimenter), den Füsilieren und dem 8. Leib-Infanterie-Regiment getragen.
  • Rote Haarbüsche wurden von Musikern getragen.
  • Die Nadel der Haarbusch-Trichter, mit denen das Haar am Trichter befestigt wurde, hatte für Offiziere einen gedrehten Knopf. Dieser war für Unteroffiziere bei weißem Haar schwarz lackiert, bei schwarzem und rotem Haar weiß und hatte sonst die Farbe der Beschläge.
  • Der Haarbusch bestand aus Pferdehaar, bei Offizieren (lt. Bekleidungsvorschrift) erst seit 1896 aus Büffelhaar.
Quelle: „Auszug aus den Verordnungen für die königl. preuß. Infanterie ...“, Band 1 (1850), Seite 393

 



09.03.1844:

Portepee-Unteroffiziere und Musikmeister erhielten die Erlaubnis die Offiziers-Kokarde zu tragen.

Quelle: „Dienst-Vorschriften der Königlich Preußischen Armee: Innerer Dienst - Garnisonsdienst“, Bände 1-2, Seite 69 (https://books.google.de)




19.09.1844:

    Einführung der Kugel (anstelle der Spitze) für die Artillerie, da es zu Verletzungen beim Nachladen der Geschütze kam.

    Quelle: „Zeitschrift für Heereskunde“ Heft-Nr. 124 (1943), Artikel: „Aus der Frühzeit der Pickelhaube“, von Herbert Knötel - Seite 2




    27.10.1846:

    Das Tragen der wollenen Kokarde mit Durchmesser 70-75 mm für Mannschaften wurde zulässig,da der Lack auf der ursprünglich ledernen Kokarde nicht gut hielt. Für Offiziere galt diese Vorschrift zwar nicht, sie trugen damals aber dennoch oft seidene Kokarden in Silber-Schwarz.

    Quelle: „Auszug aus den Verordnungen für die königl. preuß. Infanterie ...“, Band 1 (1850), Seite 393

     



    21.03.1848 bis 14.03.1851:

    (AKO vom König am 14.3.1851 unterzeichnet, die Bekanntgabe erfolgte aber am 18.3.1851):

    In dieser Zeit trug man links auch die Deutsche Kokarde aus Stoff in Schwarz, Rot und Gold (von innen gezählt).

    Quelle: Reden, Proklamationen, Botschaften, Erlasse und Ordres Sr. Majestät des Königs Friedrich-Wilhelm IV. (1851), Seite 13 (https://books.google.de)

     

    Quelle: Deutsche Wehr-Zeitung: militairische Zeitschrift, Band 3 (1851), Seite 1739 (https://books.google.de)
    Quelle: Deutsche Wehr-Zeitung: militairische Zeitschrift, Band 3 (1851), Seite 1774 (https://books.google.de)



    03.10.1848:

    Mit der AKO vom 3. Oktober 1848 wurde das Zusammenhaken der aufgeschlagenen Schuppenkette mittels einer „Haken-Vorrichtung“ gestattet. Anfangs war die Verschlussvorrichtung an den letzten Gliedern der Schuppenkette (Links: Knauf (Haken) / Rechts: Öse) somit nur eine Option. In der Heft 175 (3/1961) der „Zeitschrift für Heereskunde“ wird zudem erwähnt das diese Verschlussvorrichtung erst mit den „Ersatzlieferungen“ eingeführt wurden. Leider wird aber nicht erwähnt wann diese „Ersatzlieferungen“ stattfanden.

    Irgendwann zwischen Oktober 1848 und 1856 wurde dieser Verschluss dann aber verpflichtend eingeführt. Das genaue Datum oder Jahr konnte ich leider nicht finden, daher wäre ich für die Zusendung einer Original-Quelle diesbezüglich überaus dankbar (Mail: siehe Impressum).

    Quelle: Militär-Wochenblatt Band 32 (1848), Seite 187


    Quelle: „Zeitschrift für Heereskunde - Jahrgang 1959-1961“, Heft-Nr. 175 (3/1961): „Die Bekleidung & Ausrüstung der preuß. Kürassiere von 1809-1918 - Teil 5“, Seite 44



    03.07.1849:

    Im Zuge der Schleswig-Holsteinischen Erhebung bemängelten die Militärs, dass die glänzenden Beschläge im Gefecht ihre Positionen verraten würden. Deshalb wurde bestimmt das die Beschläge der Kopfbedeckungen im Kriegsfall mit Bernstein-Lack geschwärzt werden sollten.

    Quelle: „Militär-Wochenblatt“ - Band 33 (1849), Seite 153 (https://books.google.de)




    26.06.1856:

    Einführung der flachen Schuppenkette für Mannschaften der Fusstruppen (ohne Artillerie), da die Wölbung das Zielen mit dem Gewehr beeinträchtigte. 

    • Dadurch musste auch die Rosette angepasst werden. Die langen, verzierten, Gewindestifte wurden durch Rundkopf-Schlitzschrauben ersetzt, die jetzt bis an die Rosetten herangeschraubt wurden.
    Quelle: „Geschichte der Bekleidung und Ausrüstung der Königlich Preussischen Armee in den Jahren 1808 bis 1878“ (1878), Seite 122


    Quelle: „Geschichte der Bekleidung und Ausrüstung der Königlich Preussischen Armee in den Jahren 1808 bis 1878“ (1878), Seite 122


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