Die Metall-Pickelhaube M1862 (Entwicklung bis 1866)
1862 - Kürassiere
Da die Belastung für die Pferde der Kürassiere zu hoch erschien, wurden Mitte des 19. Jahrhunderts große Anstrengungen unternommen um das Gewicht der Kürassier-Ausrüstung zu verringern. In diesem Zusammenhang wurde auch der Kürassierhelm verändert, so dass am 7.10.1862 ein neues Muster M1862 für Mannschaften und Offiziere eingeführt wurde:
- Auf den Helmkopf hatten die Veränderungen keinen Einfluß; er blieb nahezu unverändert.
- Um Gewicht zu sparen wurden jedoch der eckige Vorderschirm und der runde Hinterschirm etwas verkleinert. Der Vorderschirm wurde etwas schmaler und war jetzt 6,2 - 7,1 cm hoch und 19,6 - 21,1 cm breit. Der Hinterschirm wurde gleichmäßig verkleinert und behielt seine Form bei.
- Die Randeinfassungen wurden von 0,8 - 0,9 cm Breite auf rund 0,5 cm verringert (Bild 1).
- Auch die Spitze wurde geringfügig kleiner, sie war nur noch rund 11,0 - 12,0 cm hoch. Der Parade-Adler behielt jedoch seine Maße bei.
- Der Gardestern war wohl immer noch 14,0 cm groß (gemessen 13,0 - 14,0 cm). Den richtigen Wappenadler konnte ich hingegen nicht genau ermitteln. Es gibt Helme mit Wappenadlern von 12,5 - 13,0 cm Höhe und dem Design wie am M1843 (mit Spruchband), es wurden aber auch Helmadler wie am Lederhelm M1860 oder M1871 benutzt. Diese waren bekanntlich nur 12,0 - 12,5 cm hoch. Am Helmkopf befestigt wurden beide wie zuvor mittels 2 rückseitig angelöteten Gewindestiften und Vierkantmuttern.
- Die lang hervorstehenden Zierschrauben zur Befestigung der Schuppenketten wurden durch stählerne Rundkopf-Schlitzschrauben und Gewindebuchsen ersetzt, die nicht mehr so weit abstanden (Bild 2).
- Mit der geringeren Höhe des Helmes wurden auch kleinere Kokarden eingeführt, die nun einen Durchmesser von 6,0 - 6,5 cm hatten.
Letztlich brachten diese Änderungen jedoch nur eine Gewichtserleichterung von wenigen Gramm.