Die Metall-Pickelhaube M1867 (Entwicklung bis 1888)
1867 - Kürassiere
Nach dem österreichischen Feldzug gingen die Bestrebungen zur Gewichtserleichterung weiter; und obwohl ja erst 1862 eine Anpassung des Helmes erfolgte, wurde für die Kürassiere schon am 25.4.1867 das neue Helmmuster M1867 eingeführt. Die Änderungen beinhaltete, ganz im Sinne des damaligen Zeitgeschmacks, ebenfalls eine Anpassung des Aussehens des Kürassierhelmes, das damals als zu martialisch empfunden wurde.
Mannschaften:
- Die Höhe des Helmkopfes wurde etwas verringert; die Grundform war nun Schalenförmiger (Bild 1 Links). Es wurden stets 17 große Bolzen für den Zusammenbau des Helmes verwendet.
- Der eckige Vorderschirm wurde bei Erhaltung der Grundform erneut verkleinert; seine Höhe betrug nur noch 5,0 - 6,0 cm, die Breite 17,5 - 19,4 cm.
- Neu bei diesem Helmmuster war die beidseitige nur 0,4 cm breite Kanteneinfassung am Helmkopf, die zwischen dem Vorder- und dem Hinterschirm verlief (Bild 2). Damit wollte man ein Einreißen des Helmkopfes verhindern, wie es besonderes häufig bei Tombak-Helmen im Bereich der Stelle geschah, an der die Einfassungsschiene des Vorderschirmes bisher endete (Bild 3). Es gibt eine Menge nachgearbeitete Helme bei denen die Schienen nachträglich angelötet wurden. Diese sind zumeist an einem unsaubereren Stoß zwischen den Einfassungsschienen erkennbar.
- Die Gesamthöhe der Spitze betrug nur noch rund 10,5 cm (Bild 1), der Hals des Beschlages hatte immer noch 2 Luftlöcher.
- Der Paradeadler wurde jetzt mit einem größeren Gewindebolzen und einer großen Flügelmutter am Helm befestigt, welche die bisherigen 4 kleinen Gewindestifte am Paradeadler ersetzen.
Offiziere:
Die zuvor aufgeführten Änderungen betrafen ebenso den Offiziershelm, der darüberhinaus noch eine weitere Anpassung erfuhr:
- Der Hinterschirm wurde nicht mehr aus 3 Platten zusammengesetzt, sondern aus einem Stück gefertigt. Um den Schein mehrerer Platten zu erhalten, aber auch zur Versteifung der Flächen, wurden die nun nicht mehr vorhandenen Plattenstöße durch eingepresste Sicken angedeutet (Bild 4). Trotzdem wurden weiterhin 17 große Bolzen für den Zusammenbau verwendet.
- Bei den Offizieren hatten alle Kanteneinfassungen, auch die neue zwischen den Schirmen, die gleiche Breite von 0,5 cm.
Jedoch brachten all diese Änderungen wieder nur eine unbedeutende Gewichtserleichterung von wenigen Gramm. Der Helm der Mannschaften und Offiziere wog durchschnittlich ca. 825 g.